====== Transaktionssex ====== ===== Transaktionssex - sexuelle Beziehungen als Transaktionen ===== {{:gib_nimm_sex_320.jpg?nolink&200 |}} Als **„Transaktionssex“** werden seit einigen Jahren alle sexuellen Handlungen bezeichnet, bei denen Sex als Tauschmittel eingesetzt wird. Dabei wird unterschieden, ob es ausschließlich um den Tausch „Sex gegen Geld“ geht oder ob es sich um eine neue Beziehungsform handelt. Sie kann beispielsweise darin bestehen, dass eine Mischung aus Sex und Emotionen gegen Geld oder etwas anderes getauscht werden. Wenn Herr A einer Frau B Geld für den Geschlechtsakt aushändigt, und Frau B. ihn sofort vollzieht, so nennt man dies Prostitution. Wenn Herr A einer Frau B regelmäßig Geld oder Geldeswert zukommen lässt (zum Beispiel für die Miete) und die Beziehung aus einer Mischung von Gefühlen und Sex besteht, so kann man von einer „transaktionalen Beziehung“ sprechen. Die Beziehung wird dabei nicht „in Zement gegossen“ sondern besteht aus Bausteinen, die ständig neu zusammengesetzt werden können. Wie eine solche Beziehung definiert wird, entscheiden letztlich die beiden Beteiligten. Was im Einzelnen als "Prostitution" gilt, steht in Gesetzbüchern - genaues können euch nur Juristen sagen. Beide Beispiele gelten in begrenztem Maße auch für Frauen, die Männer in irgendeiner Weise bezahlen sowie für ähnliche Tauschgeschäfte im sexuellen Bereich. Besipiele aus der Vergangheit sind "Bratkartoffelverhältnisse" oder "[[Schürzenstipendium|Schürzenstipendien]]". Bild: Sex kann spontaneingestzt werden und verfehlt selten seine Wirkung ===== Was ist daran neu? ===== In der Vergangenheit ging die Gesellschaftsordnung davon aus, dass nahezu alle Frauen und Männer irgendwann Paare bilden würden. Auf dieser Grundlage bürgerte sich ein, die für „normal“ zu halten, das Alleinleben hingegen als „unnormal“ zu bezeichnen. Begriffe wie „Matrone“, „alte Jungfer“ Hagestolz“ oder „ewiger Junggeselle“ sind deutliche Anzeichen dafür. Heute gibt es viele Alleinlebende, die ihr Leben als „absolut normal“ einordnen, die aber dennoch zeitlich begrenzte Partnerschaften eingehen und dabei auch mit wechselnden Beziehungen umgehen können. Aus dieser Sicht ist es selbstverständlich, dass sich sowohl Frauen als auch Männer auf diese Lebensbedingungen eingestellt haben. Außerdem herrschte die Meinung vor, dass sich nur diejenigen Frauen an Sex begeistern können, die innige Liebe zu einem Mann empfinden. Von Männern wurde hingegen angenommen, dass sie nur begierig genug sein müssen, um den Sex zu vollziehen. Geändert hat sich daran, dass die Gesellschaftsordnung Frauen eigene sexuelle Lüste zugesteht, die unabhängig von der Liebe existieren. Das bedeutet: Am heutigen „Liebesmarkt“ treffen Frauen und Männer mit sehr unterschiedlichen Vorstellungen aufeinander. Das Ziel, eine Beziehung einzugehen, in der Sex, Liebe und Nachwuchs gemeinsam für „emotionale Bindungen“ stehen, kann beim Kennenlernen nicht mehr als verbindlich angesehen werden. Was diese Beziehungen im Einzelnen bedeuten und wo die Grenze zur [[Sexarbeit]] liegt, ist vom Zeitgeist abhängig und deshalb mehr als verwaschen. Deshalb können auch unsere Autoren keine endgültigen Definitionen anbieten. ===== Was kannst du von hier mitnehmen? ===== **„Transaktionssex“** ist ein recht unklarer Begriff für Beziehungen, die aus einer einzigen Transaktion ([[ONS]]) oder einer Folge von Ereignissen bestehen, die letztendlich eine beziehungsähnliche Lebensform bilden. Es ist nicht ungewöhnlich, heute solche Beziehungen einzugehen. Darüber hinaus komm Transaktionssex in verschiedenen Beziehungsformen vor, von der Sexarbeit über alle Arten von Beziehungen hin zur Heirat. Das Hauptmotiv der “Geber(innen)“ oder Anbieter(innen) ist dabei der Zuwachs an Geld oder Geldeswert. Für viele Menschen widersprechen solche Verhältnisse alledrings ihren Normen. Lediglich Prostitution wird so gut wie immer und überall als risikoreich angesehen. In vielen Ländern gelten daher Verbote oder Einschränkungen.