Wenn es nach der Zuweisung des Volksmundes gehen würde, dann wären alle Nehmerinnen und Nehmer tatsächlich Narzissten. „Das sind Menschen, die nur an sich selbst Interesse haben, aber nicht an anderen“, ist noch die mildeste Beurteilung.
Seit jeder den „Psychojargon“ erlernen kann, werden allerlei psychische Krankheitsbilder auf Menschen im Alltag angewendet.
In diesem Fall zitiere ich gerne „Psychologie Heute“:
Narzissten sind nicht nur die anderen – wir alle tragen narzisstische Anteile in uns. Dazu gehören wichtige und vorteilhafte Aspekte. Etwas Selbstbewusstsein, Selbstbezogenheit, Durchsetzungsfähigkeit und Erfolgsorientierung können uns helfen, unsere Wünsche und Ziele zu erkennen und diese durchzusetzen.
Das erinnert sehr an andere Elemente der Persönlichkeit. Eigenschaften, die wir für uns ablehnen, weisen wir anderen zu, damit wir mit dem Finger auf sie zeigen können. Also „seht ihr diesen selbstgerechten Menschen dort? Ein typischer Narzisst.“
Soweit zum Narzissten im Volksmund. Wer „wirklich“ ein Narzisst ist, können Psychologen zwar beantworten. Doch fehlt auch ihnen letzte Sicherheit. So erwähnt der „Dorsch“:
Die klassische Form, der grandiose Narzissmus, stellt in seiner pathologischen Ausprägung eine narzisstische Persönlichkeitsstörung … dar. Von der klassichen Form wird in letzter Zeit auch eine Variante des Narzissmus unterschieden, die durch hohe Ansprüche bei gleichzeitiger Unsicherheit geprägte ist (vulnerabler Narzissmus).