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ethik [2025/11/17 12:08] – [Gesetze der Ökonomie im menschlichen Verhalten] sehpferdethik [2025/11/17 16:31] (aktuell) – [Ökonomische Gesetze im menschlichen Alltag sind eine Tatsache] sehpferd
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 ===== Ethische Fragen und Ă–konomie ===== ===== Ethische Fragen und Ă–konomie =====
  
-Was hat Ethik mit Gebern und Nehmern zu tun? Diese Frage stellt sich jedem, der sich mit den Naturgesetzen, der Ă–konomie und der Ethik beschäftigt hat. +Was hat Ethik mit Gebern und Nehmern zu tun?
  
-Ăśberwiegend wird bei dieser Fragestellung  allerdings angenommendass „Naturgesetze“ gar nicht existierenobgleich die Natur die Gesetze der Ă–konomie entwickelt hat. Zumeist wird angenommen, dass ökonomische Gesetzmäßigkeiten nur „in der Wirtschaft“ vorkommenSolche  Gesetze auf gewöhnliche menschliche Handlungen anzuwendengilt bei manchen Ethikern schon als Frevel+Diese Frage stellt sich jedemder sich mit den Grundlagen des Lebensder Evolution der Ă–konomie und der Ethik beschäftigt hat. Dabei kommen die Naturgesetze oft zu kurzDeshalb starte ich hier mit der Kybernetikdie unsere Lebensprozesse modellhaft abbildet.
  
-===== Gesetze der Ă–konomie und der Kybernetik - unerwĂĽnscht? ===== 
  
-Mich erinnert das an den Streit zwischen IT-Spezialisten und Philosophen ĂĽber die Funktionsweise des Denkens. Seitens der Philosophie wurde damals behauptet, dass die „Technische Hochschule“ sich in die Definition des menschlichen Denkens einklicken wolle. Die Diskussion basierte auf die Veröffentlichung von //Karl Steinbuch// "Automat und Mensch" (Berlin 1961). In:  Philosophie Und Kybernetik. Hrsg. Karl Steinbuch & Simon Moser, 1970.)  
  
-Was wäre, wenn wir ökonomische Gesetze auf unser Verhalten, unser Denken und unser FĂĽhlen anwenden wĂĽrden?  
  
-Nun?+===== Wie Kybernetik unser Leben beeinflusst ===== 
 + 
 +Die Prinzipien der Kybernetik gelten in allen Lebensbereichen. Die Natur selbst gilt als „Erfinderin“ sogenannter „selbstregulierender Systeme“ und ihr Geheimnis heiĂźt „RĂĽckwirkung“. Gleich, wie das Leben auf der Erde entstand – erst durch das Prinzip der RĂĽckkoppelung konnte es zur heutigen BlĂĽte kommen.  
 + 
 +Durch die RĂĽckkoppelung war es möglich, den Bedarf an Energie zu regulieren und auf diese Weise Ressourcen zu schonen. Nach und nach entstand bei Pflanzen, Tieren und Menschen ein Selbsterhaltungssystem, das weitgehend automatisiert abläuft und die Organismen deshalb nicht sonderlich belastet.  
 + 
 +Wenn wir dieses System //„ökonomisch“// nennen, dann machen wir keinen Fehler, denn es nĂĽtzt allen Beteiligten und erfordert wenig Wartungsaufwand. Lediglich bei der Fortpflanzung wird ein enormer Aufwand getrieben.  
 + 
 +Leider wird ständig behauptet, dass ökonomische Gesetzmäßigkeiten nur //„in der Wirtschaft“// vorkommen. Allein die Idee, die Ă–konomie als MaĂźstab fĂĽr menschliche Handlungen zu verwenden, gilt manchem Philosophen schon als Frevel.  
 + 
 +===== Modelle und Realitäten - der Alltag ===== 
 + 
 + 
 +Eine der Kernfragen wäre nun: Entsprechen die Modelle der Philosophie, Psychologie und Religion der Realität unseres AlltagsWenn ja, dann könnten wir beruhigt sein: Ja, diese Realitäten entsprechen der tatsächlichen Lebensweisen.  
 + 
 +Doch jeder Tag, an dem wir aufstehen, beweist uns, wie groĂź die Abweichungen von diesen Modellen sind. Sobald wir nämlich versuchen, irgendetwas an unseren Lebensbedingungen zu verändern, geraten wir die Grenzen der vorgegebenen Systeme. Wir stellen dann fest: Ja, es gibt Modelle des Verhaltens, aber sie stimmen weder mit meiner Realität noch mit der Realität der anderen ĂĽberein. Und um dies zu ĂĽberbrĂĽcken, benötigen wir Lösungen, die mit geringem Aufwand zur bestmöglichen Lösung fĂĽhren. Wir wägen also ab, welche Möglichkeiten wir haben, welche Aufwand nötig ist, um sie durchzusetzen, welcher Nutzen dabei entsteht und wie wir mögliche Schäden kompensieren können. Dazu benötigen wir allerdings realistische Modelle – und deshalb greifen wir auf solche zurĂĽck, die der Realität am nächsten kommen. 
  
 +//Die Diskussionen um Philiosophie und Kybernetik lassen sich nachlesen: Steinbuch/Moser: Philosophie udn Kybernetik, Speziell "Realität und Modell", MĂĽnchen 1970.//
 ===== Ă–konomische Gesetze im menschlichen Alltag  sind eine Tatsache ===== ===== Ă–konomische Gesetze im menschlichen Alltag  sind eine Tatsache =====
    
 +Was wäre, wenn wir ökonomische Gesetze auf unser Verhalten, unser Denken und unser FĂĽhlen anwenden wĂĽrden? 
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 +Nun, was meinst du zu dieser Frage? 
  
 Diese Frage ist rein rhetorisch, denn in weiten Bereichen der Lebensgestaltung tun wir dies schon lange – besonders bei der Partnerwahl. Bei ihr fällt auf, wie wir kalkulieren, abwägen, investieren, gewinnen und verlieren. Auf anderen Gebieten tun wir es auch – zum Beispiel dann, wenn wir etwas geben, was nicht allen nutzt. Oder wenn wir einer Gruppe sehr viel geben, einer anderen aber deutlich weniger. Die meisten Menschen haben nur einen begrenzten Vorrat an Ressourcen, die sie anbieten können. Das reicht fĂĽr Einzelpersonen oder kleine Gruppen, aber nicht „fĂĽr möglichst alle Menschen“.   Diese Frage ist rein rhetorisch, denn in weiten Bereichen der Lebensgestaltung tun wir dies schon lange – besonders bei der Partnerwahl. Bei ihr fällt auf, wie wir kalkulieren, abwägen, investieren, gewinnen und verlieren. Auf anderen Gebieten tun wir es auch – zum Beispiel dann, wenn wir etwas geben, was nicht allen nutzt. Oder wenn wir einer Gruppe sehr viel geben, einer anderen aber deutlich weniger. Die meisten Menschen haben nur einen begrenzten Vorrat an Ressourcen, die sie anbieten können. Das reicht fĂĽr Einzelpersonen oder kleine Gruppen, aber nicht „fĂĽr möglichst alle Menschen“.  
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 Zitat: (1) Zitat: (1)
  
-//Der Mensch als soziales Wesen muss sich an Regeln halten, Solidarität und Hilfsbereitschaft zeigen und ist dem Gemeinwohl aller verpflichtet.// +{{:herz.gif?30 |}}//Der Mensch als soziales Wesen muss sich an Regeln halten, Solidarität und Hilfsbereitschaft zeigen und ist dem Gemeinwohl aller verpflichtet.// 
  
 Solche Sätze stĂĽtzen sich auf den Begriff des „Altruismus“, also dem „selbstlosen Handeln“, das immer gilt und nicht selektiv angewendet werden sollte, sondern möglichst allen zugutekommen sollte.  Solche Sätze stĂĽtzen sich auf den Begriff des „Altruismus“, also dem „selbstlosen Handeln“, das immer gilt und nicht selektiv angewendet werden sollte, sondern möglichst allen zugutekommen sollte. 
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 Dazu meint die Gesellschaftstheoretikerin Gabi Claudia Stratmann: (2) Dazu meint die Gesellschaftstheoretikerin Gabi Claudia Stratmann: (2)
  
-//(Ökonomisches Handeln) … basiert auf fairem Tausch, also auf einem Gleichgewicht von Geben und Nehmen. Beide Seiten sollen profitieren. Wer mehr nimmt, als er gibt, tauscht nicht, sondern täuscht. Wer mehr gibt, als er nimmt, schenkt … Dahinter steckt die Goldene Regel der Ethik: »Behandle den anderen so, wie du gerne selbst behandelt werden willst.//+{{:herz.gif?50 |}}//(Ökonomisches Handeln) … basiert auf fairem Tausch, also auf einem Gleichgewicht von Geben und Nehmen. Beide Seiten sollen profitieren. Wer mehr nimmt, als er gibt, tauscht nicht, sondern täuscht. Wer mehr gibt, als er nimmt, schenkt … Dahinter steckt die Goldene Regel der Ethik: »Behandle den anderen so, wie du gerne selbst behandelt werden willst.//
  
 (1) Oft gehörte Definition, hier zitiert nach dieser Quelle: [[https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-658-33277-8_2|Springer]] (1) Oft gehörte Definition, hier zitiert nach dieser Quelle: [[https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-658-33277-8_2|Springer]]
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 (2) Alternativmeinung [[https://ap-verlag.de/wirtschaft-und-ethik-das-moralische-dilemma-des-ethischen-kapitalismus/96567/|AP-Verlag]] (2) Alternativmeinung [[https://ap-verlag.de/wirtschaft-und-ethik-das-moralische-dilemma-des-ethischen-kapitalismus/96567/|AP-Verlag]]
  
-===== Fairer Tausch kann dennoch einen Gewinn abwerfen =====+===== Auch der faire  Tausch kann einen Gewinn bedeuten =====
    
  
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 // Der Wert einer Ware, eine Dienstleistung oder einer Emotion basiert nicht ausschlieĂźlich auf dem Preisetikett, sondern auf dem Wert, den jemand dem Tauschgut zumisst. Ein ausgesprochen attraktives Bild eines unbekannten Malers hat kaum einen Handelswert – aber eben doch einen „gefĂĽhlten Wert“.//  // Der Wert einer Ware, eine Dienstleistung oder einer Emotion basiert nicht ausschlieĂźlich auf dem Preisetikett, sondern auf dem Wert, den jemand dem Tauschgut zumisst. Ein ausgesprochen attraktives Bild eines unbekannten Malers hat kaum einen Handelswert – aber eben doch einen „gefĂĽhlten Wert“.// 
  
-Wenn wir die gesamte Diskussion um Ethik reduzierten wollen, dann reicht im Grunde der Satz, dass sie von Menschen erdacht und aufgeschrieben wurden, um das Zusammenleben zu regeln oder zu beeinflussen. Das ist absolut begrĂĽĂźenswert. Werden solche Werte später interpretiertso tauchen allerdings sehr schnell Wertungen auf (dies ist bösejenes ist gut)Diese Wertungen rufen oftmals Zweifel hervor+===== Ethik als WertmaĂźstab – neben anderen ===== 
 + Â 
 +Wenn wir die gesamte Diskussion um Ethik reduzierten wollen, dann reicht im Grunde der Satz, dass sie von Menschen erdacht und aufgeschrieben wurde, um das Zusammenleben zu regeln oder zu beeinflussen. Das ist absolut begrĂĽĂźenswert â€“ und viele Menschen sind gut beraten, wenn sie einem oder mehreren ethischen Grundgedanken folgten, bevor sie handelnAllerdings enthält die Ethik auch Begriffedie unser Handeln nicht nur bewertensondern grundlos abwerten.  
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 +===== Was du von hier mitnehmen kannst ===== 
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 +Deine Modelle vom Leben können vielfältig sein, ab er das beste Modell ist immer eines, dass deiner Realität nahekommt 
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 +In den meisten Modellen sind ethische Grundsätze enthalten, aber durchaus auch andere.  
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 +Ă–konomisch vorzugehen, also mit wenig Aufwand viel zu erreichen, ist ein Prinzip, das dir nĂĽtzlich sein kann. 
  


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