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In den meisten philosophischen, soziologischen und religiösen Texten werden „Helfer“ als besonders edle Menschen bezeichnet. Sucht man nach Definitionen für Geber, dann werden nahezu immer Beispiele angefügt, die auf „selbstlose Helfer“ hindeuten, wie etwas hier:
Wenn du gibst, zeigst du Großzügigkeit, Mitgefühl und Selbstlosigkeit.
Dem Geber werden in diesem Text, wie auch in vielen andren, Eigenschaften zugewiesen, die im Grunde genommen für Helfer gelten. Hinzu kommt, dass die Motive der Helfer keinesfalls so kristallklar sind, wie es oft scheint, denn sie werden offensichtlich sowohl von altruistischen wie auch von egoistischen Zügen getrieben.
Über die „seelische Problematik der helfenden Berufe“ ist viel geschrieben worden. Das Problem beginnt, wenn „Helfen“ zum Selbstzweck wird und ausschließlich dazu dient, die eigene Großartigkeit zu bestätigen. Man kann auch sagen: Wenn die Hilfe für andere wichtiger wird als die Sorge um den Selbsterhalt,
Zunächst trifft zu, dass es unter den Gebern viele Personen gibt, die als „Helfer“ eingestuft werden, weil sie über einen Lösungsweg für Schwierigkeiten verfügen. Sie können dabei helfen, ein Problem zu lösen. Aber es bedeutet nicht: Sie werden dein Problem lösen – denn genau das können sie nicht. Richtig wäre: Wer nachhaltig Hilfe geben will, der stattet den Hilfesuchenden mit den Mitteln aus, sich selbst zu helfen.
Aus dieser Sicht werden „Nehmer“ auch zu Gebern, denn wer gelernt hat, seine eigenen Probleme „in den Griff zu kriegen“ kann möglicherweise auch anderen Personen helfen. Als Beispiel nenne ich die „Selbsthilfegruppen“.
Wenn ich einen Schritt weitergehe, dann können Helfer durchaus auch „Nehmer“ sein. Das trifft dann zu, wenn sie nur deswegen Hilfe anbieten, um den emotional ausgelaugten Kopf mit weiteren „guten Taten“ zu füllen.
Abschließend kann ich feststellen: Geber sind Menschen, die etwas Bestimmtes, für das sie sich zuständig fühlen, kontrolliert an andere weiterzugeben. Helfer hingegen Menschen, die aus dem Drang heraus handeln, etwas Gutes tu zu wollen. Als Gründe finden wir eine weitgefächerte Mixtur aus mehreren Elementen, die wissenschaftliche Namen tragen: neben Altruismus und Egoismus können es Kulturphänomene sein wie Prinzipalismus, Kollektivismus und Reziprozität. Diese drei Begriffe können strak vereinfacht) so definiert werden:
Daraus ergibt sich eindeutig, dass Geber zwar Helfer sein können, wohingegen Helfer nicht unbedingt Geber sind.
Spontane Hilfe in einer Notlage ist hingegen unabhängig von den Begriffen „Geber“ oder „Helfer“.