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Geben oder Nehmen - der Umgang miteinander im täglichen Leben

Was bedeutet geben und nehmen für uns im gewöhnlichen Alltag?

Über die Entstehung unserer Eigenschaften gibt es so viele Theorien, wie es wissenschaftliche Arbeiten dazu gibt. Der Wissenschaftler fragt früher oder später nach dem „Warum?“ und kommt dabei auch zu Ergebnissen – und doch sind diese Ergebnisse noch keine Tatsachen.

Warum werden wir, wie wir heute sind? Oder um die beiden Begriffe „Geber“ und „Nehmer“ zu verwenden: Wir kommt es, dass wir zu Gebern und Nehmern geworden sind?

Eine Antwort ergibt sich von selbst: Geben und Nehmen sind für Menschen unerlässlich – sie sind sozusagen eine Grundlage unserer Existenz. Die nächste Frage wäre: „Warum werden einige von uns eher zu „Gebern“, andere eher zu „Nehmern“?

Wie werden wir, was wir heute sind?

Auf diese Frage gibt es immerhin eine salomonische Antwort: Ein Teil kommt aus unseren Erbanlagen – ein anderer Teil entsteht durch Lernen. Nehmen wir nun an, dass der Hauptteil des Lernens aus „Versuch und Irrtum“ besteht, so entstehen daraus Transaktionen, die wir als „erfolgreich“ ansehen. Wenn sich diese Eindrücke verfestigen, dann werden sie als „Verhalten“ verinnerlicht. Es gibt unterschiedliche Meinungen darüber, ob „Geben“ oder „Nehmen“ als Persönlichkeitsmerkmal gelten sollen oder als Verhalten. Und in der Realität stellen wir auch fest: Es sind eben auch Rollen, die wir annehmen und wieder ablegen können.

Noch einfacher ausgerĂĽckt bedeutet das: Wir werden als Geber und Nehmer nach unserem Handeln eingestuft. Oder noch mehr vereinfacht: Aus der Sicht des Alltags sind wir das, was wir tun.

Für die meisten Menschen zählt, was im Hier und Jetzt passiert. Das heißt, sie schöpfen zwar aus einem enormen „gespeicherten“ Bestand von Verhaltensweisen, aber letztlich zählt nur, wie sie in der Gegenwart reagieren. Wenn Menschen Zeit haben, dann können sie auch mit Möglichkeiten und Risiken der Zukunft spielen und beispielsweise ihre „Geber-Potenziale“ für zukünftige Fälle „kalkulieren“, so wie es Schachspieler tun. In den meisten Fällen handelt Menschen aber aus einer Situation heraus, die erst kurz zuvor eingetreten ist. Was nichts anderes heißt: Sie nehmen oder geben spontan.

Geber können im Alltag altruistische Tendenzen haben, doch ist dies nicht zwingend nötig.

Halten wir also fest:

Im Alltag werden wir als Geber oder Nehmer nach unserem Verhalten eingestuft.

Der Nachteil an solchen Einstufungen besteht darin, dass sie oft mit verborgenen Bewertungen gleichgesetzt werden. Demnach wird das Verhalten der Geber“ als „positiv“ eingestuft, während Nehmer eher „negativ“ bewertet werden. Gelegentlich ist es auch umgekehrt: Dann werden Geber als erfolglos beschrieben und Nehmer gelten als Gewinner.

Sieht man sich den Hintergrund genauer an, so fällt oft das Wort „Motivation“. Die Frage ist dann nicht „Wie verhält sich jemand?“, sondern „aus welchem Motiv heraus tut er das?“ Darauf gibt es zwei Antworten. Die eine ist: „Weil er generell etwas Sinnvolle darin sieht“. Die andere ist: „Weil er einen Gewinn für sich (oder andere) erhofft.“

Einige Menschen handeln also, weil sie einem inneren Drang folgen, andere, weil sie einen Vorteil für sich erhoffen. Im ersten Fall nehmen sie an, dass sich ihr Verhalten „schon irgendwie auszahlen“ wird, im zweiten Fall erwarten sie einen Zuwachs an Zufriedenheit, Glück, Erfolg oder Reichtum.

Können wir beim Erfolg "nachhelfen"?

In Teil der Menschen fühlt sich dabei „abgehängt“. Die Erwartungen sind dann erheblich höher als die Ergebnisse. Sie sind die Klienten von Einrichtungen oder Einzelpersonen, die Seminare zur Selbstveränderung oder „Selbstüberlistung“ (Lifehacks) anbieten. Ihre Tendenzen sind stets darauf ausgerichtet, „mehr Erfolg“ zu versprechen, der auf höchst unterschiedliche Weise entstehen soll. In Moment (2025) werden dazu Methoden und Strategien des Gebens angepriesen. Während du dies liest, kann es längst etwas anders sein, das ungewöhnliche Erfolge versprechen soll.

Weil der Erfolg bei der Partnersuche so wichtig ist, setzen manche Teilnehmer enorm viel Energie ein. Sie sind dann oft enttäuscht, wenn ihre Bemühungen fruchtlos sind. Wenn dieser Zustand anhält, „verpulvern“ sie immer mehr Energie, ohne jemals einen emotionalen Gewinn zu verbuchen. In der heutigen Zeit (2026) wird oft von Dating-Burn-out oder sogar von Dating-Fatigue gesprochen. Es könnte sich aber ebenso gut um Enttäuschungen handeln, die auf zu hohen Erwartungen beruhen. Möglich ist aber auch, dass der oder die Suchende auf einem der bekannten „Holzwege“ ist. Er lässt sich so beschreiben:

„Wenn du auf dem Weg, den du eingeschlagen hast, nirgendwo ankommst, dann kann es sein, dass du niemals dein Ziel erreichst. Es nützt dann verständlicherweise auch nichts, dich mehr anzustrengen. Besser wäre, einen anderen Weg einzuschlagen.“

(Nach der Theorie, dass es Lösungen erster und zweiter Ordnung gibt)

Was kannst du von hier mitnehmen?

Wichtig ist, was du in der Gegenwart mit deinen Fähigkeiten erreichen willst und was du davon wirklich erreichst. Wenn das Verhältnis für dich ausgeglichen ist, sind keinerlei Aktionen nötig. Wenn du unzufrieden bist, kannst du zunächst „den Weg ändern“, das heißt, nicht „mehr desselben“ zu probieren, sondern „etwas anderes“. Manchmal ist es einfach, dein Verhalten zu verändern, insbesondere durch Kommunikation – dazu gibt es Kurse und eine fachlich fundierte Selbsthilfeliteratur. Manchmal blockieren Menschen ihre Erfolge selbst – in diesen Fällen helfen sinnreiche, offene Gespräch oder Problemanalysen.



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