Wenn es um den Erfolg bei der Partnersuche geht, findest du so viele Meinungen, wie es Autoren gibt. Die meisten dieser Artikel sind unter dem Einfluss des Online-Dating-Markts geschrieben, der sich immer wieder rühmt, „Experten“ an die Pressefront zu schicken.
Die wenigen objektiven Beobachtungen und Tatsachen gehen dabei unter. Fest steht im Grunde nur, dass „Nähe“ die beste Voraussetzung für den Beginn einer Partnerschaft ist. Es kann örtliche Nähe sein, aber auch emotionale oder soziale Nähe. Schon das Gefühl, jemandem „nahe zu sein“ kann den Wunsch auslösen, eine innige Freundschaft, eine sinnliche Beziehung oder eine Liebe einzugehen.
Vor allem körperliche Nähe unterstützt den Wunsch, „mehr“ von einem Menschen zu erfahren und Gefühle miteinander zu entwickeln. Rein biologisch ist unser Körper mit sehr wirksamen körpereigenen Drogen ausgestattete, die solche Prozesse beschleunigen. Wer „verliebt“ ist, weiß oft nicht, dass Mutter Natur in ihrer Chemo-Küche für diesen Zustand gesorgt hat. Die Teile des Gehirns, die unsere Handlungen ansonsten „abwägen“, werden dadurch geschwächt, die Triebe dagegen gestärkt.
Wenn wir all dies berücksichtigt haben, dann können wir von den „ Persönlichkeitsmerkmalen“ der Psychologen reden. Genauso gut können wir auf den Volksmund hören, der uns mit Glaubenssätzen und Orakeln überschwemmt. Am Ende sind all diese Aussagen so gut wie gar nichts wert, weil kein Ratgeber „eine Garantie“ auf seine Ratschläge gibt. Das bedeutet: Letztlich bist ausschließlich DU für das Glück der neuen Partnerschaft verantwortlich.
Einen passenden Partner oder eine entsprechende Partnerin zu finden, ist nicht immer einfach. Die GrĂĽnde dafĂĽr werden zumeist in der Gesellschaftsordnung, beim anderen Geschlecht oder im Zeitgeist gesucht.
Kaum jemand kommt auf die Idee, bei sich selbst zu suchen – aber das wäre der erste Schritt, um die eigenen Chancen richtig einzuschätzen.
Doch noch etwas kommt hinzu: Die Partnersuche und letztlich die Partnerwahl findet an einem Markt statt, nämlich dem Partnermarkt. Und genau dieser Markt wird von vielen Suchenden falsch eingeschätzt. In den meisten Fällen wird angenommen, der Markt sei riesig und es gäbe für jede Person mindestens einige Hundert Bewerber(innen). Um es gleich zu sagen: Ein Überangebot ist selten. Je nach Alter, Geschlecht und Mobilität kommt es hingegen zu einem Mangel an entsprechenden Personen.
Es gibt allerdings einige Grundsätze für die Partersuche, die zum Erfolg führen - oder wenigstens dazu beitragen.
In einer Liebesbeziehung und erst recht in einer beginnenden Partnerschaft sind beide Verhandlungspartner – und jeder der beiden versucht, seine Ziele einzubringen. Zwei einseitige, gierige Nehmer werden kaum eine Partnerschaft eingehen, während zwei ausgeglichene Geber dies durchaus erfolgreich tun können.
Wer genau hinsieht, der bemerkt schnell, wie beide Partner sowohl ihre Stärken als auch ihre Schwächen in die Beziehung „einbringen“. Hat einer der beiden reichlich von einer Eigenschaft, der beiden nützt, so wird der andere sie mit Freuden annehmen. Üblicherweise hat die andere Person ebenfalls ein Angebot an Eigenschaften, die für beide nützlich sind. Im Idealfall werden die Schwächen eines Partners also durch die Stärken des anderen Partners ausgeglichen. Soweit beide Partner „Geber“ sind und sich dabei gegenseitig ergänzen, kann dies einer Beziehung oder Ehe in jedem Fall nützen.
Auf der anderen Seite haben Menschen auch Eigenschaften, die für andere im Moment unbedeutend sind – aber sie sind dennoch vorhanden. Auch sie wandern in die Beziehung ein.
Beziehungen leben von Gebern, oder besser gesagt: von der Geberseite des Menschen. Dabei ist es unerheblich, welche Ressource jemand zu vergeben hat, solange der andere sie benötigt. Das gilt durchaus beiderseitig: Wer auf einem Gebiet Nehmer ist, kann auf einem anderen Geber sein. Dieses Prinzip funktioniert ganz vorzüglich – und in solchen Beziehungen kann dann auch die begehrte „Synergie“ entstehen. Sie bewirkt, dass sich die Anstrengungen der Partner um das gemeinsame Glück nicht einfach „addieren“, sondern dass dabei ein größerer Zugewinn entsteht.
Beziehungen haben generell die Tendenz, sich dynamisch zu entwickeln. Zu Beginn ist kaum voraussehbar, welche Höhen und Tiefen im Laufe der Jahre entstehen. Die Fähigkeit, sich Problemen zu stellen und sie gemeinsam zu lösen, ist daher von ebenso großem Nutzen wie Toleranz, Humor und Kompromissbereitschaft.
Im Bereich der weitgehend sexuell orientierten Beziehungen, Partnerschaften und Begegnungen gelten andere Bedingungen. Dazu haben wir ein zusätzliches Kapitel geplant. Ihr findet es unter dem Stichwort „Transaktionssex“ und unter dem Titel „im intimen“ Bereich. Dort wird auch behandelt, was mit Gebern und Nehmern geschieht, wenn es ihnen hauptsächlich um Sex und sexähnliche Vergnügungen geht. Große Altersunterschiede sowie besondere sexuelle Neigungen können in Ehen ebenso vorkommen wie in Liebesbeziehungen oder rein sexuellen Affären. Zu den meisten dieser Spezialthemen gibt es Artikel im Internet, aber hier betrachten wir hauptsächlich die emotionalen Gewinne.